Zitate
Wer offenen Sinns ist, findet stets Genossen, und man verschließt sich dir, bist du verschlossen.
Saadî
Wer seinen Zorn runterschluckt, hat ihn noch lange nicht verdaut.
Sebastian Kneipp
Auch ist es besser, Gefahren auf halbem Wege entgegenzugehen, wenn sie auch nicht näherkommen, als zu lange auf ihr Herannahen zu warten; denn wenn jemand zu lange wacht, kann man darauf wetten, daß er einschläft.
Sir Francis von Verulam Bacon
Denn der Neid ist eine äußerst müßiggängerische Leidenschaft, treibt sich auf der Straße herum und bleibt nicht zu Hause.
Sir Francis von Verulam Bacon
Denn die Enthüllung des Innern eines Mannes durch den Gesichtsausdruck ist eine große Schwäche und Unvorsichtigkeit, zumal sie bei weitem leichter bemerkt und geglaubt wird, als eines Mannes Worte.
Sir Francis von Verulam Bacon
Der Armut fehlt einiges, der Habsucht alles.
Christian Friedrich Wilhelm Jacobs
Ich habe zuweilen einen abgründigen Haß auf die Zahl. Sie ist die absurdeste Fälschung der »Wirklichkeit«, die dem Menschen wohl je gelungen ist, und doch baut sich auf ihr »unsere ganze heutige Welt« auf.
Christian Morgenstern
Gott kann nicht durchsucht und durchsiebt werden nach Menschenart, weil in Gott nichts ist, was nicht Gott ist.
Hildegard von Bingen
Der Argwohn, der sich von selbst im Geiste einstellt, ist nichts als Mückengesumm; allein der künstlich genährte und durch Klatsch und Gezischel anderer zugetragene Argwohn hat einen Stachel.
Sir Francis von Verulam Bacon
Dichter und Priester waren im Anfang eins, und nur spätere Zeiten haben sie getrennt. Der echte Dichter ist aber immer Priester, so wie der echte Priester immer Dichter geblieben. Und sollte nicht die Zukunft den alten Zustand der Dinge wieder herbeiführen?
Novalis
Wenn man das Notwendigste auf Borg nimmt und die Luxusgegenstände schuldig bleibt, dann kann man mit wenigem leben.
Johann Nepomuk Nestroy
Die Liebe, ebenso wie sie die Erzeugerin der edelsten Gefühle sein kann, macht andererseits auch sehr egoistisch; sie stammt eben nicht allein vom Himmel, sie ist wie der Mensch selber zugleich Kind der Erde, und darum diese verschiedenen Empfindungen, die doch alle aus derselben Quelle entfließen.
Emmy von Rothenfels
Man stirbt in Glückes Fülle am vergangenen Leid.
Anatole France
Denn Gerechtigkeit – plan und verständlich ausgedrückt – ist nichts anderes als das, was allen paßt, wobei alle bestehen können.
Rudolf von Jhering
Ich habe zwei Heiligtümer, an deren Schwelle ich gerne sitze. Jedes enthält eine Glocke, die einen freundlichen Klang gibt. Die beiden Heiligtümer sind mein Vater und meine Mutter.
Rudolf von Tavel
Das Weibchen der Gattung ist tödlicher als das Männchen.
Rudyard Kipling
Dumme Frauen werden mit gescheiten Männern fertig, aber es bedarf einer klugen Frau, um einen Dummkopf zu lenken.
Rudyard Kipling
Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.
Saadî
Ein Dieb kam in das Haus eines frommen Mannes; so sehr er auch suchte, es fand nichts und wurde betrübt. Der fromme Mann, der es merkte, warf den Mantel, auf dem er lag, dem Dieb in den Weg, damit er nicht mit leeren Händen gehen mußte.
Saadî
Gottes Strafen entgehen kannst du durch reuige Bess'rung; Aber der Menschen Schmach tilget auch Besserung nicht. Dulde den Vorwurf still und danke Gott für die Wohltat, Daß du dich besser fühlst, als dich ein Sterblicher wähnt.
Saadî
Mein Unglück ist nur, ich stecke in einem schlechten Geschäfte. Ich muß sehen, daß ich aus der Literatur herauskomme.
Gustav Freytag
Von allem, was man fürchtet, ist nichts so gewiss, dass es nicht noch gewisser wäre, dass das Gefürchtete sich verziehen und die Hoffnung uns täuschen kann.
Lucius Annaeus Seneca
Sehr schwärmt manche Dame für platonische Liebe – weniger schon für platonische Liebhaber.
Otto Weiss (auch: Weiß)
An die Wahrheit der geistigen Welt glauben: das ist Religion.
Leopold von Ranke
Das Erröten aus Zartgefühl und Gutmütigkeit erregt in jedem Alter Teilnahmen.
Anne Louise Germaine de Staël
Vier Dinge sind es, die den bedeutenden Menschen ausmachen. Keines darf fehlen: Originalität des Denkens, Fleckenloses Leben, Milde der Gesinnung, Uneigennützigkeit.
Carl Hilty
Geradeaus die Wahrheit reden, Das empfiehlt sich nicht für jeden: Doch er merke: daß das Lügen Eine Kunst und kein Vergnügen.
Rudolf Presber
Das Genie liebt Einfalt; der Witz Verwicklung.
Gotthold Ephraim Lessing
Was schon manchen Poeten überraschte: daß er die Schmerzen, die er jahrelang so wahr besungen und geschildert – eines Tages kennenlernte.
Otto Weiss (auch: Weiß)
Ehrlichkeit in der Politik ist das Ergebnis von Macht, und Heuchelei aufgrund der Schwäche.
Wladimir Iljitsch Lenin
Wem täte es nicht leid, wenn er andern unabsichtlich schadet? – und gar erst, wenn er ihnen unabsichtlich nützt?
Otto Weiss (auch: Weiß)
Sobald die Künste verblühn, Kommt Wissenschaft in Gunst. Sie lohnt auch Handwerksmühn, Denn Wissen ist keine Kunst.
Paul Heyse
Man muß etwas Besseres sein als sein Stand, um ihn zu erfüllen.
Jean Paul
Frauen bemühen sich viel länger und viel geschickter als die Männer, es zu verbergen, daß sie ein großer Mist sind. Jedenfalls haben sie ein größeres Interesse an der Sache.
Peter Altenberg
Wundere dich nie über einen Menschen … und du wirst nie enttäuscht sein.
Wilhelm Vogel
Der Staat ist nichts als die multiplizierte Urhorde.
Johann Nepomuk Nestroy
Redlichkeit gedeiht in jedem Stande.
Friedrich von Schiller
Er ist im Schreiben sehr gewandt Und schreibt in arbeitsreichen Nächten Sogar mit seiner linken Hand – Denselben Blödsinn wie mit der rechten.
Rudolf Presber
Der Charakter ist es, der in letzter Linie das Handeln des Menschen bestimmt: der Verstand geht mehr in dienender Eigenschaft nebenher und sucht den Gefühlen, welche eben zusammen das Wesen des Charakters ausmachen, Befriedigung zu verschaffen.
Herbert Spencer
Undank ist ein arger Gast; Aber an den angetanen Liebesdienst den Freund zu mahnen, Ist so arg wie Undank fast.
Emanuel Geibel
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