Lessing, der mancherlei Beschränkung unwillig fühlte, läßt eine seiner Personen sagen: Niemand muß müssen. Ein geistreicher frohgesinnter Mann sagte: Wer will, der muß. Ein dritter, freilich ein Gebildeter, fügte hinzu: Wer einsieht, der will auch. Und so glaubte man den ganzen Kreis des Erkennens, Wollens und Müssens abgeschlossen zu haben. Aber im Durchschnitt bestimmt die Erkenntnis des Menschen, von welcher Art sie auch sei, sein Tun und Lassen; deswegen auch nichts schrecklicher ist, als die Unwissenheit handeln zu sehen.
Johann Wolfgang von Goethe


Nach bestimmten Gesetzen treten wir ins Leben ein, die Tage sind gezählt, die uns zum Anblicke des Lichts reif machen, aber für die Lebensdauer ist kein Gesetz. Der schwächste Lebensfaden zieht sich in unerwartete Länge, und den stärksten zerschneidet gewaltsam die Schere einer Parze, die sich in Widersprüchen zu gefallen scheint.
Johann Wolfgang von Goethe


Es werden vielleicht ebensoviele Ehen in der Hölle als im Himmel geschlossen.
Unbekannt


Das eigene Ideal Allen gehört, was du denkst, dein eigen ist nur, was du fühlest, Soll er dein Eigentum sein, fühle den Gott, den du denkst.
Friedrich von Schiller


Wenn Künstler von Natur sprechen, subintelligieren sie immer die Idee, ohne sich's deutlich bewußt zu sein.
Johann Wolfgang von Goethe


Wir sind nicht klein, wenn uns die Umstände zu schaffen machen, nur, wenn sie uns überwältigen.
Johann Wolfgang von Goethe


Das charakterlose Talent bringt es in allem und jedem zum Virtuosentum, nie aber zur Künstlerschaft.
Johannes Scherr


Zweierlei Philosophie gibt es: eine, die von Tatsachen ausgeht – und eine, die wertlos ist.
Otto Weiss (auch: Weiß)


Die Frauen leben die Poesie; wir Männer begnügen uns, sie zu bewundern. Wir lassen uns von dem Dichter läutern, begeistern; aber die Frauen lieben ihn; denn die ganze Musik der Poesie, nur in Frauenseelen klingt sie wieder.
Johannes Scherr


Genug des Leides, wenn es da ist.
Talmud