Zitate
Lebe auf der Welt
Tatarisch-Türkisches Sprichwort
Wir dünken uns frei, und der Zufall führt allgewaltig an tausend fein gesponnenen Fäden fort.
Heinrich von Kleist
Es gibt so kapitale Esel, dass man eigentlich das Tier beschimpft, wenn man ihnen seinen Namen gibt.
Peter Sirius
Sprich niemals ein Verdammungsurteil über deinen Nebenmenschen aus, bis du in seine Lage gekommen bist.
Talmud
Man wird zu allem geboren
Ernst Freiherr von Feuchtersleben
Die Weisesten merken höchstens nur, wie das Schicksal sie leitet und sind es zufrieden.
Georg Forster
Wer fragt, der gibt nicht gern.
Christoph Lehmann
Man muss Betrachtungen anstellen, wie ängstlich der Mensch ist, wenn er Gefahr läuft, die rechte Marktstunde zu versäumen, wie er springt und schnauft, das Versäumte nachzuholen, und wie gleichgültig er ein versäumt Leben nimmt, und wie langsam und gemächlich er Schritte macht, wenn er sich dem Himmel nähern möchte und Sorgen für seiner Seele Heil.
Jeremias Gotthelf
Wer um drei Pferdelängen zurückbleibt, neidet. Wer gar nicht startet, hat überwunden.
Theodor Fontane
Für manche Kritiker: Das Licht beleuchte den Gegenstand so, dass man auch diesen sieht – nicht bloß das Licht.
Otto Weiss/Weiß
Gott ist ein lauter Nichts, ihn rührt kein Nun noch Hier; je mehr du nach ihm greifst, je mehr entwird er dir.
Angelus Silesius
Es gibt noch Menschen unter uns, die so aussehen, als ob sie eben von der Kreuzigung Christi kämen, und andere, die zu fragen scheinen: Was hat er gesagt? Wieder andere, die es niederschreiben unter dem Titel »Die Vorgänge auf Golgatha«.
Karl Kraus
Was ist unschuldig, heilig, menschlich gut, wenn es der Kampf nicht ist um's Vaterland.
Friedrich von Schiller
Die Natur antwortet nicht auf die Klagen und Fragen des Menschen
Ludwig Feuerbach
Man hört so oft von jungen Menschen den Ausspruch, sie könnten nur glücklich sein, wenn man sie sich aus ihrer Natur frei entwickeln lasse. Aber wie selten sind die Menschen, die schon vor den Jahren der Reife ihre echte Natur kennen!
Otto von Leixner
Ackerbau und Viehzucht sind die zwei Brüste, die den Staat sicherer säugen als die Gold- und Silberminen Perus.
Karl Julius Weber
Bis die Menschen wieder so gescheit werden, wie sie vor zweitausend Jahren gewesen, können immerhin noch zweitausend Jahre vergehen.
Johann Nepomuk Nestroy
Der tiefe Mensch arbeitet in Gesellschaft, genießt in Einsamkeit.
Friedrich Hebbel
Eine außerordentliche Sorge trieb den Menschen, sein Dasein zu verlängern. Er hat alles, was ihm möglich war, dazu getan. In Betreff seines Körpers die Grabmäler, in Betreff seines Namens den Ruhm.
Michel de Montaigne
Die Dankbarkeit, wie sie die Menschen, die von blinder Begierde geleitet werden, einander erweisen, ist zumeist eher ein Handelsgeschäft oder ein Köder, denn Dankbarkeit.
Baruch de Spinoza
Es kommt doch oft nur darauf an, dass die Menschen sich durch einen Dritten begreifen lernen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Brot ist teuer, wenn kein Geld da ist.
Aus Russland
In jedem Menschen ist etwas von allen Menschen. Ich glaube diesen Satz schon sehr lange; den vollständigen Beweis davon kann man freilich erst von der aufrichtigen Beschreibung seiner selbst erwarten, nämlich, wenn sie von vielen unternommen wird.
Georg Christoph Lichtenberg
Die Philosophie ist ein Frauenzimmer; wenn sie keinen Grund mehr anzugeben weiß, fällt sie in Ohnmacht.
Moritz Gottlieb Saphir
Es ist ja Unsinn, wenn zwei gleichbefähigte und gleichberechtigte Leute zusammenheiraten. Die kommen nicht weiter. Eins in eins hebt sich. Zwei Ungleiche haben eine doppelte Größe.
Peter Rosegger
Bei dem Gestalten seiner inneren Welt helfen dem einen die großen Baumeister aller Zeiten, dem andern die Schulmeister, dem dritten die Narren.
August Pauly
Ein junges Leben entwickelt sich niemals an und für sich
Leopold von Ranke
Jeder, er zu den Höhen steigen will, hat erst die allernächste Nähe zu überwinden. Dem kann sich niemand entziehen und am wenigsten die Gelehrten, die Poeten und die Helden auf jeglichem Felde.
Wilhelm Raabe
Was stärkt den Geist und macht ihn jung? Aus schöner Zeit – Erinnerung!
Heinrich Martin
Wenn ein Mensch immer zu sich sagte, diese Leidenschaft, dieser Schmerz, diese Entzückung ist in 3 Tagen gewiss aus deiner Seele heraus, so würde er immer ruhiger und stiller werden.
Jean Paul
Die gefährlichsten Feinde des Staats sind fast immer im Staate selbst: die Pleonexie (Unersättlichkeit, Habsucht) der Einzelnen und der Kasten.
Johann Gottfried Seume
Im Grunde gibt es für das tiefste Selbst des Menschen nur ein Ereignis im Leben: sein Ich. Damit muss er fertig werden, sonst wird's mit ihm fertig.
Otto von Leixner
Große Leidenschaften sind selten wie Meisterwerke.
Honoré de Balzac
Die Gerechtigkeit wohnt in der Geschichte, nicht im einzelnen Menschenleben.
Ludwig Feuerbach
Die Anzahl der Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.
Oscar Wilde
Wer vor seiner Zukunft steht, wie vor einem Spieltisch, und auf blinden Zufall harrt, der ist ein Thor.
August von Kotzebue
Mir ist es so einleuchtend und klar, dass nichts unnatürlicher für eine Frau sei als Prüderie (ein Laster, an das ich nie ohne eine gewisse innerliche Wut denken kann) und nichts beschwerlicher als Unnatürlichkeit.
Friedrich von Schlegel
Wie es nichts Törichteres gibt als unzeitige Weisheit, so gibt es auch nichts Unverständlicheres als übel angebrachte Klugheit. Es ist wirklich eine grobe Verkehrtheit, wenn man sich den übrigen Menschen nicht anbequemen und mit der Zeit, in der man geboren, nicht leben will; dann sollte man sich doch wenigstens jenes Gesetzes erinnern, das bei den Festmählern der Griechen galt: Sauf oder lauf!
Erasmus von Rotterdam
Ein blindes Huhn findet auch wohl ein Korn.
Deutsches Sprichwort
Soll ich geringer von mir denken, Weil ich Feinde habe?
Johann Wolfgang von Goethe
Gerade die Träger und Vertreter der politischen Demokratie sind gleichzeitig fast durchweg auch die leidenschaftlichsten Bekämpfer des Christentums.
Jeannot Emil Freiherr von Grotthuß
Nur die ganz stumpfsinnigen sind beim Frühstück schon geistreich.
Oscar Wilde
Durch besondere Protektion erhielt schon mancher eine überaus günstige Gelegenheit, sich öffentlich zu blamieren.
Otto Weiss/Weiß
Mit einer sehr lauten Stimme im Halse ist man fast außerstande, feine Sachen zu denken.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
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