Jugendschriften Meiner Weisheit A und O Klang mir hier: Was hört’ ich doch! Jetzo klingt mir’s nicht mehr so, Nur das ew’ge Ah! und Oh! Meiner Jugend hör ich noch.
Friedrich Wilhelm Nietzsche


Drücke nicht so, Mann, tief ins Gesicht den Hut. Laß deinen Schmerz in Worten aus; denn Kummer, der nicht spricht, der schreit nach innen, bis das Herz zerbricht.
William Shakespeare


Das bißchen Gerechtigkeit in unsern Staaten wird so entsetzlich teuer gekauft, daß wir uns oft weit besser aller ursprünglichen Ungerechtigkeit aussetzen würden.
Johann Gottfried Seume


Das ist der Fluch des unglücklichen Landes, wo Freiheit und Gesetz darniederliegt, daß die für's Vaterland am meisten glüh'n, gebrandmarkt werden als Verräter.
Ludwig Uhland


Denn ist dem Menschen jedwede Freude in der Brust vernichtet, dann ist sein Leben nur ein eitler Schein, er schleicht nur als ein Toter durch das Leben. Ob ihm der Reichtum füllet Haus und Hof, ob eine Krone um das Haupt ihm strahlt, fehlt ihm der Frohsinn, dann ist alles dies nicht soviel wert als einer Flamme Schatten.
Sophokles


Mit der Wahrheit kommt man am weitesten.
Deutsches Sprichwort


Die Persönlichkeit hat's in sich, das Talent an sich.
Karl Kraus


Wie oft werfen wir uns unlustig in eine Arbeit, die nach kurzem Verlauf zu unserem Vergnügen wird! So selten weiß der Mensch, wo das wahre Glück für ihn blüht, daß er es am ungeeignetsten Orte mit der größten Hartnäckigkeit sucht.
Karl Frenzel


Kriegsdutzendlyrik Deutsche Kanonen machen Geschichte, Und sie schießen nur selten blind – Schade, daß viele deutsche Gedichte Heut unter aller Kanone sind.
Karl Friedrich Henckell


Wahrlich, das Glück ist ein Weib, und im Sturm wird es errungen, sei's auf der Liebe Gebiet, sei's mit dem Schwert in der Hand.
Peter von Bohlen


Unheimliche Menschen das, die mit unserer eigenen Natur eine gewisse Verwandtschaft hatten, beinahe auch dasselbe Lebensziel verfolgten, ja sich sogar dazu derselben Mittel bedienen mußten und schon oft mit uns verwechselt wurden – und von denen wir uns doch im innersten Kern und vom tiefsten Grund unsres Wesens aus himmelweit verschieden fühlen.
Karl Ferdinand Gutzkow


Im Begrenzten nur, im Engen findest du das höchste Gut.
Robert Eduard Prutz


Die Menschen kann man leicht verachten, aber nicht ihre Achtung entbehren.
Karl Detlef


Verschiebe nur nicht das Ausspinnen eines Gedankens auf bessere, feinere Stunden! So kommt er dir nicht wieder, wie er im Augenblick des Entstehens da war.
Karl Ferdinand Gutzkow


Die Kinder von heute nehmen jeden Rat an und tun dann, was sie wollen.
John Davison Rockefeller


Jeder Weg zur Erfüllung unserer Sendung, auch der langsam und verwirrte, ist Segen.
Paul Gerhardt


Ihr Männer seid Meister im Verzweifeln, Wir Frauen im Hoffen.
Paul Heyse


Das Traurigste, was die französische Revolution für uns bewirkt hat, ist unstreitig das, daß man jede vernünftige und von Gott und Rechts wegen zu verlangende Forderung, als einen Keim von Empörung ansehen wird.
Georg Christoph Lichtenberg


Das Leben schüttelt den Baum eines jeden. Früher oder später, ohne Sturm geht es für niemand ab.
Karl Frenzel


Ganz ungestraft brechen wir nicht mit den Eindrücken und Überzeugungen unserer Jugend.
Karl Frenzel


Der Krieg ist eine Landplage, die alle anderen aufwiegt, zu der sich noch alle möglichen Verbrechen gesellen.
Friedrich II., der Große


Der Grund, warum dem einen das Erfreuliche und Erhebende, dem andern das Elend und die Täuschungen das Überwiegende scheinen, liegt nicht an den Dingen selbst, sondern in den Subjekten und ihrer verschiedenen Gemütsanlage.
Gustav Rümelin


Die Menschen sind niemals gerecht, höchstens gelegentlich und nur gegen die, die sie lieben.
Joseph Joubert


Die Wahrheit ist ein Brot, das starke Zähne fordert, eine Braut, die ein jeder schaut, ein Wasser mit dem sich niemand gern wäscht, eine Lanze die schwer verwundet, und Speise, die schwer zu verdauen.
Abraham a Sancta Clara


Diejenigen, welche wir »die Menschen der Antike« nennen, sind in Wahrheit in allem zeitgenössisch.
Blaise Pascal


Himmel, ich danke dir, daß du mich nicht in die Lage geführt hast, das Entsetzliche, daß ich über manchen Menschen zu sagen wüßte, aussprechen zu müssen –!
Karl Ferdinand Gutzkow


O, der Magnet des Wahns zieht mächtig!
Karl Ferdinand Gutzkow


Schön ist mir alles, was das, was es sein will, auf eine nicht störende Weise ist.
Karl Ferdinand Gutzkow


Die Idee kann sich die Köpfe nicht aussuchen, von denen sie gedacht wird.
Donald Robert Perry Marquis


Systemveränderungen, Glaubensmetamorphosen und ähnliche Revolutionen unseres Innern, zu denen man im Alter Jahre braucht, machen wir in der Jugend oft in wenigen Stunden durch.
Karl Ferdinand Gutzkow


Ein Geheimnis nicht nur der Chemie, sondern des ganzen Lebens ist, aus Kohle Diamanten zu schaffen.
Karl Ferdinand Gutzkow


Die gute alte Zeit verdankt ihr Dasein unserem schlechten Gedächtnis.
Anatole France


Ein produktiver Schöpfer in Kunst, Literatur, Wissenschaft, Staat, Industrie, in allen höheren Beziehungen des Lebens, findet vor den Schwierigkeiten der von ihm zu lösenden Aufgaben kaum Zeit, auf seine Leistungen – eitel zu sein. Nur dem Verfertiger der kleinen Dinge, vor allem dem Dilettanten, wird es möglich, sich beim Verwundern über sich selbst so lange aufzuhalten.
Karl Ferdinand Gutzkow


Er hatte für die Leiden seines Volkes ein offenes Ohr und ein fühlendes Herz, aber keine helfende Hand! Das wird die Geschichte an den Sarkophag der meisten Herrscher schreiben müssen.
Karl Ferdinand Gutzkow


Das Genie ist eine geistige Naturkraft.
Friedrich Theodor von Vischer


Güterverlust läßt sich ersetzen; über andern Verlust tröstet die Zeit; nur ein Übel ist unheilbar: wenn der Mensch sich selbst aufgibt.
Johannes von Müller


Gleichheit ist im Recht, was der Satz des Widerspruchs in der Philosophie ist.
Johann Gottfried Seume


Es ist gefährlicher, den Menschen einen Haß als eine Liebe entreißen zu wollen.
Bjørnstjerne Bjørnson


Glauben Sie mir, daß viele gute Menschen durch Prinzipien, die besten aber durch den bloßen Umgang erzogen sind.
Karl Ferdinand Gutzkow


Der Frieden macht die Völker glücklicher und die Menschen schwächer.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues