Arme Menschen gibt's, die nichts – nichts! – besitzen als ihren Reichtum.
Otto Weiss (auch: Weiß)


O Gott, ich achte so gerne, mir ist, als schnitt ich in mein eigen Fleisch hinein, wenn ich jemanden verachten muß.
Friedrich Hebbel


Wenn du arbeitest und lernst, zum Zwecke, Früchte dafür zu ernten, so wird die die Arbeit schwer erscheinen; wenn du aber arbeitest, indem du die Arbeit selbst liebst, so wirst du für dich selbst darin eine Belohnung finden.
Leo Tolstoi


Dieser entsetzlichen Furcht vor dem Geist, ihr Guten, entschlagt euch; kommt ihm näher, er ist lieblich und ohne Gefahr.
August von Platen-Hallermünde


Wo man schreit, ist keine klare Erkenntnis.
Leonardo da Vinci


Nichts steht allein, nichts kann allein bestehn. Was ist, bedarf des anderen, zu sein.
Leopold Schefer


Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan, in der wir meinten, nichts getan zu haben.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


Kluge Gedanken gibt's, die im Herzen, und dumme, die dem Kopf entspringen.
Otto Weiss (auch: Weiß)


Das Leben korrigiert unsere Ideale später wie Schüleraufgaben und füllt die durchgestrichenen Stellen aus, welche sich zuletzt – durch unsere Erfahrung – als die rechte Logik bestätigen.
Emma von Niendorf


Das Ich Der Eingang zu der Herzenspforte Ist leider nur ganz schmal und klein, Bis an sie führen weise Worte, Eintreten müssen wir allein.
Otto von Leixner


So haus[t]en in derselben Zelle Das dunkle Wesen und das helle.
Conrad Ferdinand Meyer


Die Fehler der Jugend fressen das Glück des Alters.
Adolph Kolping


Der Vater will es also, daß die Ohnmacht uns zur Demut bringt, die Demut zur Gnade in der Erkenntnis, daß der Vater auf dem schwersten Wege seine liebsten Kinder führt.
Jeremias Gotthelf


Auch ein anständiger Mensch kann, vorausgesetzt, daß es nie herauskommt, sich heutzutage einen geachteten Namen schaffen.
Karl Kraus


Der Herr läßt Gras wachsen auf den hohen Bergen; aber als lieber Gott hat er seinen schönen Blumen den Aufenthaltsort durchschnittlich doch mehr im Tal angewiesen.
Wilhelm Raabe


Wo viel Schatten ist, muß viel Licht verborgen sein.
Laotse


Wie werter wird mir alle Tage Deine und meine Freundschaft, und wie wohltätig ist sie mir schon gewesen! Ich würde keine dieser Art mehr knüpfen können.
Friedrich von Schiller


Auch an deinen Rivalen Sollst du glänzend finden die Sonnenstrahlen!
Heinrich Vierordt


Wie der Leib ohne Seele, so ist der Mensch ohne Freund.
Lateinisches Sprichwort


Einem geringeren Manne zu gehorchen ist schwer.
Demokrit


Eine Zeitung dient unzweifelhaft der Menschheit als äußerst wichtiges Werkzeug der Kultur. Aber wenn man auch den Nutzen der Verbreitung vieles Wissenswerten und des Austausches der Gedanken und der Meinungen gerade durch die Zeitungen anerkennt, muß man dennoch mit dem Bewußtsein einer gewissen Furcht es erkennen, daß in der Tagespresse eine mysteriöse, verhängnisvolle, zersetzende Macht liegt, die auf der Menschheit lastet.
Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew


Zuviel Keuschheit, die da schwächt, ist ebenso Laster als zuviel Unkeuschheit.
Johann Gottfried von Herder


Der Körper spricht immer irgendwie, was die Seele ist.
Wilhelm Engelhardt


Gummiknüppel sind keine Argumente.
Kurt Tucholsky


Ich habe Pornographien Toulouse-Lautrecs gesehen – sie waren langweilig. Daneben aber hing der Halbakt einer Frau, vor einer Waschschüssel, und ein Meer von Frau lag darin, Fleisch, Duft, Härchen, Körper und das ganze Mysterium der Liebe. Es kommt nicht darauf an, alles auszusprechen. Es kommt darauf an, alles zu wissen oder doch vieles.
Kurt Tucholsky


Lebst du mit ihr gemeinsam – dann fühlst du dich recht einsam. Bist du aber alleine – dann frieren die Beine. Lebst du zu zweit? Lebst du allein? Der Mittelweg wird wohl das richtige sein.
Kurt Tucholsky


Nur in stiller Häuslichkeit wird des Lebens Glück, der wahre Stein der Weisen gefunden.
August von Kotzebue


Ein Frühlingslied tönt schön selbst von der Krähe.
Erik Axel Karlfeldt


Die Gemeinde der Unvernunft war, ist und wird immer sein die zahlreichste auf Erden. Die Geschichte der deutschen Frauentracht liefert zu dieser traurigen Wahrheit manche Illustration.
Johannes Scherr


Jede gefühlsmäßige Beziehung zu Gott ist sinnlos, Auflehnung nicht minder als Ergebung, denn der Altar, vor dem wir im Staube liegen, wie der, den wir zertrümmern wollen – wir sind es immer selbst, die ihn aufgerichtet haben.
Arthur Schnitzler


Es müßte ein geistiger Liftverkehr etabliert werden, um einem die unerhörten Strapazen zu ersparen, die mit der Herablassung zum Niveau des heutigen Schrifttums verbunden sind. Wenn ich wieder zu mir komme, bin ich immer ganz außer Atem.
Karl Kraus


Eigentlich unternehmen wir umsonst, das Wesen eines Dinges auszudrücken. Wirkungen werden wir gewahr, und eine vollständige Geschichte dieser Wirkungen umfaßte wohl allenfalls das Wesen jenes Dinges.
Johann Wolfgang von Goethe


Nicht immer sind die Neutralen – die Gleichgültigen.
Otto Weiss (auch: Weiß)


Es ist sinnlos, dem Schicksal zu grollen; denn es nimmt keine Klagen an.
Marc Aurel


So dürfte also, scheint es, nicht bloß der Greis zum zweiten Mal zum Kinde werden, sondern auch der Trunkene.
Platon


Es gibt auf der Welt weder Unterdrücker noch Unterdrückte. Es gibt solche, die dulden, daß man sie unterdrückt, und solche, die es nicht dulden.
Kemal Atatürk


Über die Schwächen der Menschen zu spotten, das ist ein selbstmörderisches Handwerk. Man kann dem Kritiker vorwerfen: Du gleichst dem Kinde, welches das Bild im Spiegel für etwas Fremdes hält.
Carl Ludwig Börne


Bei manchen Menschen ist die Kameradschaft mit Lügen gepflastert.
Wilhelm Vogel


O selig, die da leben, nicht nur sind!
Klarner-Schmidt


Man leugnete stets, und man leugnet mit Recht, Daß je sich der Adel erlerne.
Johann Wolfgang von Goethe