Im Gewebe unseres Lebens spielen Zufall und Plan eine gleich große Rolle; den letzteren lenken wir, dem ersteren müssen wir uns blind unterwerfen.
Friedrich von Schiller


Männer mit großem reichen Innern können nie anders als äußerst einfach, ohne Kunst und Prunk auftreten, weil sie genau ihren und des nächsten Werth erkennen.
Heinrich Martin


Die Seele selbst ist ihr eigener Richter und Hort. Kränke nicht deine erkenntnisfähige Seele – deinen höchsten inneren Richter.
Manu-Gesetzbuch


Die Erde ist ein Himmelskörper, auf dem viele ein höllisches Leben führen.
Johann Nepomuk Nestroy


Lieber will ich ledig sein, als der Frau die Hosen geben.
Deutsches Sprichwort


Leichter Schmerz ist beredt.
Deutsches Sprichwort


Alles ist das Werk des Zufalls. Omnia casu fiunt.
Lateinisches Sprichwort


Es glauben Narr und Kind, Das zwanzig Rubel und zwanzig Jahr unerschöpflich sind.
Aus Russland


Der Freiheit Morgen steigt herauf, Ein Gott ist's, der die Sonne lenket, Und unaufhaltsam ist ihr Lauf!
Ludwig Uhland


Wer in dem Bureau seine Welt sieht, der sieht leicht auch in der Welt nur ein Bureau.
Peter Sirius


Das sind die wahren Wunder der Technik, dass sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht.
Karl Kraus


Die Naturwissenschaft hat ein Bewusstsein vom Gesetz an die Stelle einer Neigung zum Wunderbaren gesetzt und die Menschheit gelehrt, die Gottheit mehr mit dem Normalen als mit dem Abnormen in Verbindung zu bringen.
William Edward Hartpole Lecky


Wer keinen Fußtritt spüren will im Rücken, muss sich nicht bücken.
Paul Heyse


Zufall ist der gebräuchlichste Deckname des Schicksals.
Theodor Fontane


Es sei daran erinnert, dass das Kind, dessen zeitweiliger Beschützer wir sind, eine viel ältere und größere Seele sein kann als wir selbst, dass es spirituell vielleicht sogar über uns steht, so daß Kontrolle und Schutz auf die Bedürfnisse der jungen Persönlichkeit begrenzt werden sollten.
Edward Bach


Es ist etwas Schönes um eine Stimme, die wie Musik klingt. Hüte dich aber vor Menschen, die dieses Instrument mit bewußter Künstlerschaft verwenden. Es sind durchweg berechnende Schauspieler der Lebensbühne.
Otto von Leixner


Unbedeutende Menschen neigen leicht zur Dienstfertigkeit.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues


Noch nach mehreren hundert Jahren wird in Nordamerika der Engländer, der Franzose, der Deutsche gar wohl zu erkennen sein.
Johann Wolfgang von Goethe


Die Wissenschaft ist ein großes Feuer, das in einem Volke unablässig unterhalten werden muss, weil ihm Stahl und Stein unbekannt sind. Manche haben die Aufgabe, die heilige Flamme durch das Land in Dörfer und Hütten zu tragen. Jeder, der an der Verbreitung des Lichts arbeitet, hat sein Recht, und keiner soll von dem andern gering denken.
Gustav Freytag


Wir vermerken viele Laster, um wenige Tugenden anzuerkennen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues


Laßt uns hell denken, so werden wir feurig lieben.
Friedrich von Schiller


Die Selbstsucht ist die Mutter der maßlosesten Selbsttäuschung, – sie ist nicht blind, aber vor ihrem Auge steht nichts fest. Umriss, Farbe, Größe, Wert, Recht oder Unrecht, alles ist abhängig, alles wechselt, alles dreht sich wie in einem Kaleidoskop und bildet Figuren nach Bedarf.
Robert Byr


Abwechslung ergötzt.
Gajus Julius Phaedrus


Der Deutsche ist keusch und fordert von jedem, der sich mit einer Idee vermählt, eheliche Treue. Darum tadelt er auch so bitter jene Zeitungen, die als schlaue Kammerzofen der Zeit allen zärtlichen Launen ihrer Gebieterin schmeicheln und forthelfen. Aber das ist eine falsche Tugend. Seiner Handlungsweise muss man ergeben bleiben; dem Denker aber ist ein Harem erlaubt, damit er dem Zuge der Schönheit folge, nicht dem Zwange des Systems.
Carl Ludwig Börne


Die Lasten des Krieges sind nicht so groß wie die der Knechtschaft.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues


Der zürnende Dichter Fürchtet den Dichter nicht, wenn er edel zürnet, sein Buchstab tötet, aber es macht Geister lebendig der Geist.
Friedrich Hölderlin


Tu fromm – du brauchst es gar nicht zu sein. Sie fallen drauf rein.
Kurt Tucholsky


Die Liebe, sie ist des Lebens Tiefstes und Wahrstes. Jegliches Rätsel der Welt löset sich ein in ihr.
Albert Möser


Völker und Einzelne werden nie entehrt, wenn sie sich treu bleiben.
Henry Thomas Buckle


Die Eifersucht ist die geistreichste Leidenschaft und trotzdem noch die größte Torheit.
Friedrich Wilhelm Nietzsche


Der Mensch ist gut, ich weiß es; denn sie lebet. Ihr Herz ist Bürge mir für eine Welt!
Franz Grillparzer


Der Zufall ist der größte Romanschreiber in der Welt: Um fruchtbar zu sein, muss man ihn studieren.
Honoré de Balzac


Der Wille ist die einzige Realität.
Johann Gottlieb Fichte


Jede Erfahrung, mag sie sein, wie sie will, ist auch ein schöpferischer Akt.
Oswald Spengler


Der Krieg wird zwischen Staaten geführt und nicht unter uns mit den Privatpersonen.
Johann Caspar Bluntschli


Es geschieht so oft, dass uns aus scheinbaren Vorzügen Schaden und aus scheinbaren Mängeln das Heil unseres Lebens erwächst.
Georg Moritz Ebers


Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Oscar Wilde


Lerne gerne von andern, und wo von Weisheit, Menschenglück, Licht, Freiheit, Tugend geredet wird, da höre fleißig zu.
Matthias Claudius


Wenn du dich zur Versöhnlichkeit geneigt fühlst, so frage dich vor allem, was dich eigentlich so milde stimmte: schlechtes Gedächtnis, Bequemlichkeit oder Feigheit.
Arthur Schnitzler


Man soll sich trösten über seine Fehler, wenn man die Kraft hat, sie einzugestehen.
François VI. Duc de La Rochefoucauld


Große Schurken stehen fest. Auf ihrem Schild steht ›Ehrenmänner‹ aufgemalt. Ganze Völker stürmen vergebens gegen sie. Ruhig verzehren sie ihren Raub. Erst die Geschichte zermalmt sie.
August Pauly


Es gibt keinen Zufall; Und was uns blindes Ohngefähr nur dünkt, Gerade das steigt aus den tiefsten Quellen.
Friedrich von Schiller


Das Wort Zufall ist Gotteslästerung; nichts unter der Sonne ist Zufall; am wenigsten das, wovon die Absicht so klar in die Augen leuchtet.
Gotthold Ephraim Lessing


Alles Bewegliche Sollst du betrachten; Auch das Alltägliche Nimmer verachten, Weil das Verständige Tagesgebot ist Und das Notwendige Schön, wie der Tod, ist.
Rudolf Presber