Zitate
Was uns in unseren Freundschaften so unbeständig macht, ist, daß es schwierig erscheint, die Eigenschaften der Seele zu kennen, leicht aber jene des Geistes.
François VI. Duc de La Rochefoucauld
Erst der große Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des großen Verdachtes, der aus jedem U ein X macht, ein echtes rechtes X, das heißt den vorletzten Buchstaben vor dem letzten…
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Es wird alles wieder gut werden! Dieses Wort ist ein Zauberspruch. Überall im Leben ist ein steter Wechsel von Schatten und Licht, und jedes Übel bringt uns neue Anwartschaft auf Gutes; wer diesem Guten entgegenhofft, der genießt schon im vorhinein die Zinsen eines noch nicht fälligen Kapitals.
Peter Rosegger
Was einer werden kann, das ist er schon – zum wenigsten vor Gott.
Friedrich Hebbel
Seit diese Welt die Sonn' mit Licht entzückt, Hält täglich sie der Rache Schwert gezückt.
Scheich Hîlalî
Man kann unter einem Dache wohnen und doch um mehr als ein Weltmeer voneinander getrennt sein.
Peter Rosegger
Ich hasse nicht das Einzelne, ich hasse alles, wo sich die Erbärmlichkeit auf Kosten des Verdienstes erheben will, es heiße Geldstolz, Adelstolz, Gelehrten- oder Künstlerstolz.
Johann Nepomuk Nestroy
Zwei Gesichter hat manches Eheweib, ein gutes für die Fremden und ein böses für daheim.
Peter Rosegger
Das Genie hat oft nur einen Schritt zum Gotte oder zum Lumpen.
Peter Sirius
Die Fehler der großen Geister zeigen sich am ausgeprägtesten bei ihren – Nachahmern.
Peter Sirius
Gewalt nur ist die einz'ge Sicherheit, kein Bündnis ist mit dem Gezücht der Schlangen.
Friedrich von Schiller
Die Nachahmer und der Genius Gutes aus Gutem, das kann jedweder Verständige bilden, Aber der Genius ruft Gutes aus Schlechtem hervor. An Gebildetem nur darfst du, Nachahmer, dich üben, Selbst das Gebildete ist Stoff nur dem bildenden Geist.
Friedrich von Schiller
Die Henne zeigt durch Gackern an, wenn ihr ein Ei gelungen, so ähnlich macht's der Dichtermann, wenn er mal was gesungen.
Peter Hille
Die Stimme der Freundschaft in der Not zu vernehmen, ist das Göttlichste, was dem Menschenherzen widerfahren kann.
Charlotte von Schiller
Der tapfere Mensch teilt nur das Gute mit dem anderen, das Schlimmste behält er für sich und das Leiden ist eine Privatangelegenheit.
Peter Rosegger
Die Seele ist wie die Luft. Niemand sieht sie und dennoch kann sie der Physiker wägen.
Karl Ferdinand Gutzkow
Was die Perle für die Muschel, das ist die Liebe für manches Frauenherz – sein einziger Schatz, aber auch seine einzige unheilbare Krankheit.
Joszef Freiherr von Eötvös
Die Glückseligkeit scheint in der Muße zu bestehen.
Aristoteles
Hieraus aber folgt, dass die größte aller Torheiten ist, seine Gesundheit aufzuopfern, für was es auch sei, für Erwerb, für Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust und flüchtige Genüsse; vielmehr soll man ihr alles nachsetzen.
Arthur Schopenhauer
Die Furcht macht Teufel aus Engeln, sie sieht nie richtig.
William Shakespeare
Es liegt in der deutschen Natur, alles Ausländische in seiner Art zu würdigen und sich fremder Eigentümlichkeit zu bequemen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Weh, das wir anderen bereiten, fällt früher oder später auf uns selbst zurück … Dabei kommt der Ausgleich oft viel rascher als man denkt.
Wilhelm Vogel
Vor einem Kirchhof: Die abgelegten Kleider Gottes.
Christian Morgenstern
Der persönliche Vorteil ist alles. In der Liebe, im Hasse, in der Verehrung, in der Treue, in der Untreue, in der Gemeinnützigkeit, in der Selbstlosigkeit, ja sogar in der Frömmigkeit, und hier vor allem.
Paul Richard Luck
Trotz allen Anstrengungen wird deine wirkliche Autorität nie weiter als deine wirkliche Macht reichen. Sobald du durch die Augen anderer sehen mußt, so muß sich auch folgerecht dein Wille in ihren Willen fügen.
Jean-Jacques Rousseau
Der Haß, der Neid, das Geld: wie gut sie hetzen können!
Paul Verlaine
Die Hausnarren des Tages wollen den Adel aufgehoben sehen, als wenn es möglich wäre, daß ein tüchtiger Mann von tüchtigen Vorfahren etwas verlieren könnte.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich achte den Genius nicht, ja ich glaube nicht einmal, daß er wirklich vorhanden ist, wenn er sich nicht mit einem strengen, festen Charakter gepaart hat. Wer mehr sein will als ein gewöhnlicher Mensch, muß zunächst beweisen, daß er des Namens »Mensch« überhaupt würdig ist.
Charles Kingsley
Stumpfheit des Geistes ist durchgängig im Verein mit Stumpfheit der Empfindung und Mangel an Reizbarkeit, welche Beschaffenheit für Schmerzen und Betrübnisse jeder Art und Größe weniger empfänglich macht: aus eben dieser Geistesstumpfheit aber geht andererseits jene, auf zahllosen Gesichtern ausgeprägte, wie auch durch die beständig rege Aufmerksamkeit auf alle, selbst die kleinsten Vorgänge in der Außenwelt sich verratende innere Leerheit hervor, welche die wahre Quelle der Langenweile ist und stets nach äußerer Anregung lechzt, um Geist und Gemüt durch irgendetwas in Bewegung zu bringen. In der Wahl desselben ist sie daher nicht ekel; wie dies die Erbärmlichkeit der Zeitvertreibe bezeugt, zu denen man Menschen greifen sieht, im gleichen die Art ihrer Geselligkeit und Konversation, nicht weniger die vielen Türsteher und Fenstergucker.
Arthur Schopenhauer
Man kann mit Wahrheit sagen, die meisten großen Fortschritte im inneren Menschenleben werden durch eine Entsagung eingeleitet, die ihren Preis bildet.
Carl Hilty
Nur zu häufig drängen sich Leute ans Ruder von Unternehmungen, wozu ihnen jede Fähigkeit fehlt.
Johann Nepomuk Nestroy
Ich zweifle noch immer … na ja, warum soll ich denn nicht zweifeln, wenn's mir eine Erleichterung verschafft? Zweifeln kann man an allem, und unter zehnmal zweifelt man neunmal mit vollem Recht!
Johann Nepomuk Nestroy
Wir glauben an unsere Kraft; dieser Glaube hält uns aufrecht. Kommen uns Zweifel an ihr, so bereitet uns das bange Stunden, und kommt jemand, der unsern Glauben an uns selbst leugnet oder gar verlacht, so kann er uns nicht weher tun als dadurch.
Paul Keller
Mancher Verlust wird nicht eher verschmerzt, bis er nicht größer geworden.
Otto Weiss (auch: Weiß)
Der Grübler spottet seiner selbst.
Hans Demetrius von Hopfen
Wie ein Mensch sein Schicksal meistert, ist wichtiger, als was sein Schicksal ist.
Wilhelm Freiherr von Humboldt
Der Normalmensch ist der Begriffsverwirrte, der Wahnsinnige der Gefühlsverwirrte.
Paul Richard Luck
Die moderne Theologie ist die Schminke auf den erbleichenden Wangen des Christentums der Gegenwart und darum nur ein Symptom des Alterns.
Franz Camille Overbeck
Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höhere Fähigkeit erkennt.
Giovanni Segantini
Wer sieht so scharf, so tief, wer anders, als der Falkenblick der Liebe.
Friedrich von Schiller
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